Pressemitteilung vom 5. November 2009

 

GRÜNE Landtagsabgeordnete: U-Strab gefährdet Karlsruher Erfolgsmodell im Nahverkehr

 

Vorteile für ÖPNV-NutzerInnen sind kaum erkennbar

 

Statt Polemik gegen U-Strab-GegnerInnen erwarten die beiden GRÜNEN Abgeordneten Gisela Splett und Renate Rastätter eine Diskussion über die Auswirkungen des Tunnelbaus – sowohl bzgl. der Finanzen als auch bzgl. des erfolgreichen „Karlsruher Modells“.

 

„Für die Straßenbahn-NutzerInnen bringt die U-Strab mehr Nach- als Vorteile“, sind Splett und Rastätter überzeugt. „Reisezeiten werden länger durch Zeitverluste beim unterirdischen Umsteigen, durch längere Wegstrecken von den unterirdischen Haltestellen zu den oberirdischen Zielen und durch umwegige Linienführungen, wie sie z.B. für die S2 und die Linie 4 vorgesehen sind.“ Die unterirdische Fahrt und das Warten im Untergrund führten zu weiteren Attraktivitätsverlusten.

 

Wer die U-Strab als Beitrag zum Klimaschutz verkaufen will, der müsse darlegen, wie die U-Strab – trotz dieser Nachteile – mehr ÖPNV-NutzerInnen gewinnen soll. Dabei sei auch die Bauzeit zu berücksichtigen, die mit jahrelangen Behinderungen eher den Umstieg zum Auto befördern werde.

 

Die beiden GRÜNEN wehren sich auch gegen die ständige Behauptung, dass eine neue Straba-Trasse in der Kriegsstraße nicht zuwendungsfähig sei. „Es wurde hierzu in den vergangenen Jahren kein Antrag gestellt. Die Behauptung, dass es für eine innerstädtische Netzerweiterung durch eine neue Trasse in der Kriegstraße keine Zuschüsse gäbe, ist aus der Luft gegriffen.“

 

Vorschläge für oberirdische Lösungen gäbe es seit Jahren. Es sei jedoch unredlich, von den U-Strab-KritikerInnen fertige Konzepte bis hin zu Zuschusszusagen zu erwarten. Die Ausarbeitung von Details und die Prüfung der Zuschussfähigkeit müssen nach erfolgreichem Bürgerentscheid im Rahmen des Karlsruher Verkehrsentwicklungsplans und durch FachplanerInnen erfolgen.

 

Während auf städtischer Seite mit millionenschweren Werbekampagnen und zahlreichen bezahlten MitarbeiterInnen gearbeitet werde, arbeite das Bündnis "Stoppt-das-Millionengrab" ehrenamtlich und sei auf Spenden angewiesen. „Das ist wie David gegen Goliath“. Umso bemerkenswerter sei, so die GRÜNEN Abgeordneten, der Erfolg des Bündnisses, der von einer breiten Skepsis in der Bevölkerung gegenüber den Tunnelplänen getragen werde.