Pressemitteilung vom 18. Mai 2006

Grüne befürchten Schwächung des Naturschutzes

Eingliederung des Naturschutzes in die Forstabteilung des Ministeriums stößt auf Kritik

Nach Ansicht der naturschutzpolitischen Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Gisela Splett ist durch die angekündigte Zusammenlegung der Abteilungen Natur­schutz und Forstwirtschaft im Ministerium für den Ländlichen Raum eine weitere Schwächung des Naturschutzes zu befürchten. "Nach den 'schönen Worten' des Koalitionsvertrags zum Naturschutz sprechen die ersten Taten der neuen Regierung nun eine andere Sprache", kritisierte Splett.

Durch die Zusammenlegung von Naturschutz und Forstwirtschaft sei damit zu rechnen, dass bei Konflikten zwischen forstwirtschaftlichen Ansprüchen und Naturschutz der Erhalt von Lebensräumen und Arten im Wald zukünftig den Kürzeren ziehe. Die Grünen kündigen an, die Entwicklung in diesem Bereich kritisch zu beobachten. Dies sei auch deshalb notwendig, weil ein Naturschutzkonzept im Wald fehle und die Forstwirtschaft zunehmend an wirtschaftlichen Zielen ausgerichtet werde.

Die Tatsache, dass der bisherige Leiter der Abteilung "Landesforstverwaltung" der gemeinsamen Abteilung vorstehen soll, könne als Signal verstanden werden, dass der Naturschutz dem Forst untergeordnet werde. Die Grünen fordern, dass der bisherige "Landesforstpräsident" diesen Titel nicht mehr führt, da er ja zukünftig Belange des Naturschutzes und der Forstwirtschaft gleichberechtigt vertreten solle.