Pressemitteilung des Grünen Kreisverbands Karlsruhe vom 10. Juni 2010

 

Grüne informieren sich über Öko und Fair, sowie über entwicklungspolitische

Aktivitäten Baden-Württembergs

 

Eine Vielzahl von Interessierten lockte das Schwerpunktthema "Öko und Fair" am Mittwoch, 10. Juni in die Mitgliederversammlung der Karlsruher Grünen. Ingeborg Pujiula, Bildungsreferentin der Aktion Partnerschaft Dritte Welt e.V., führte Kriterien des Fairen Handels aus und machte deutlich, dass Bio und Fair eng zusammengehören: Fair als Kriterium von Arbeits- und Handelsbedingungen, von dem die Produzierenden menschenwürdig leben können, und Bio als Produktionsweise, die gesundheitserhaltend für Erzeuger und VerbraucherInnen ist. Auf reges Interesse stieß auch die Information über den Weltladen Karlsruhe als größtes und sinnfälliges Projekt der Aktion Partnerschaft Dritte Welt.

 

Gisela Splett, die in der Grünen Landtagsfraktion auch für das Themenfeld Entwicklungspolitik zuständig ist, berichtete über die entwicklungspolitischen Aktivitäten auf Landesebene. Sie kritisierte, dass Baden-Württemberg sein entwicklungspolitisches Engagement in den vergangenen Jahren stark zurückgefahren hat. Statt auf Armutsbekämpfung habe man sich auf Außenwirtschaftsförderung und Markterschließung konzentriert. Erst in jüngster Zeit gebe es wieder kleine Lichtblicke, indem z.B. Haushaltsmittel in bescheidenem Umfang für entwicklungspolitische Projekte zur Verfügung gestellt werden. Trotzdem bleiben noch viele GRÜNE Wünsche unerfüllt, z.B. was die Unterstützung der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Inland, die Überarbeitung der entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes

und die Wiederbelebung der Partnerschaft mit Burundi angeht.

Die Partnerschaft mit Burundi gehe auf einen Landtagsbeschluss aus dem Jahr 1986 zurück und war in Zeiten des Bürgerkriegs in Burundi eingeschlafen. Gisela Splett bemüht sich seit Jahren um eine Stärkung der Zusammenarbeit. Burundi ist eines der ärmsten Länder der Welt

und benötigt Unterstützung von außen. Das Land, so Splett, müsse hier wieder aktiver werden. Auch das in Baden-Württemberg in diesem Bereich vorhandene ehrenamtliche Engagement müsse man mehr unterstützen. Gerade in Karlsruhe gäbe es Viele für Burundi Aktive. Zu

nennen seien insbesondere der Karlsruher Arbeitskreis von Burundikids e.V., die Unterstützung durch Karlsruher Schulen und die Aktivitäten von Unicef Karlsruhe.

Mit Blick auf Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd setzt sich Gisela Splett auch für die Berücksichtigung sozialer Kriterien im Beschaffungswesen des Landes ein. Dass es gelungen sei, einen Beschluss des Landtags zu Vermeidung ausbeuterischer Kinderarbeit bei

Beschaffungen des Landes zu erreichen, wertet Splett als Erfolg. Wichtig sei nun, dass alle Kernarbeitsnormen der ILO berücksichtigt würden, dass das Land faire Produkte (z.B. in landeseigenen Kantinen) einkaufe und die Einhaltung der Sozialkriterien auch kontrolliert würde.

Splett hat hierzu einen Antrag im Landtag eingereicht.