Pressemitteilung vom 12. Dezember 2009

 

Gisela Splett: Schäferei ist Markenzeichen der Alb

 

Antrag der FDP-Fraktion zum Biosphärengebiet stößt bei den GRÜNEN auf Kritik

 

Mit Verwunderung hat die umweltpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Dr. Gisela Splett, auf einen Antrag der FDP-Landtagsfraktion zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb reagiert, der von überzogenen Naturschutzvorstellungen spricht und die Schafbeweidung des ehemaligen Truppenübungsplatzes bei Münsingen in Frage stellt. Die FDP hatte in einer parlamentarischen Initiative eine sogenannte "Versteppung" der Flächen aufgrund falscher Schafbeweidung unterstellt und wechselnde Beweidung mit Rindern und Schafen vorgeschlagen.

 

"Die dort seit Jahrhunderten verbreitete traditionelle Hütehaltung mit ihren flexiblen Bewegungsmustern ganzer Schafherden führt zu Dynamik in der Landschaft. Die auch nur zeitweise Beweidung mit Rindern hingegen wäre mit Einzäunung und Standweide verbunden. Verkürzt gesagt: Die FDP setzt im Naturschutz auf Stillstand anstatt auf Bewegung", so Splett.

 

Die Grünen stellen sich ausdrücklich hinter die Schäferei und das Biosphärengebiet insgesamt: Dank der Schafbeweidung sei das Gebiet heute sowohl EU-Vogelschutzgebiet als auch FFH-Gebiet. Es sei eines der hochwertigsten Schutzgebiete im ganzen Land und die rund 30.000 Schafe stellten das Zentrum der traditionellen Hütehaltung in ganz Mitteleuropa dar.

 

"Das Ergebnis einer Umstellung der Schafweiden auf Rinderbeweidung wäre dreifach fatal: Die über Jahrhunderte gewachsene Vegetation in all ihrer Vielfalt und Dynamik würde verändert, der Erholungswert der Landschaft durch Zäune gefährdet und ausgerechnet in ihrem Kerngebiet würde die Schäferei als Markenzeichen der Alb geschwächt. Das widerspräche den Interessen von Naturschutz, Tourismus und Schäferei zugleich. Da hat die FDP nicht Äpfel und Birnen, sondern Schafe mit Rindern verwechselt", kommentiert Splett den Vorgang.