Bekämpfung der Maikäfer - "Kontra-Beitrag" für "Streitpunkt" auf Südwestecho-Seite der BNN
(veröffentlicht am 21./22. April 2007)

Das Ökosystem Wald kommt auch ohne Gifteinsatz mit der Maikäferpopulation zurecht. Die Alteichen sind weder durch die Maikäfer noch durch die Engerlinge gefährdet. Und auch für Jungbäume stellen die Engerlinge nur einen Risikofaktor neben anderen wie z.B. Wildverbiss dar. Dem naturnahen Waldbau gelingt die Naturverjüngung trotz Maikäfern und deren Population wird auch ohne Pestizideinsatz irgendwann zusammenbrechen. Die von den Giftbefürwortern angeführte angebliche massive Gefährdung der Wälder stellt ein vollkommen überzogenes Horrorszenario dar.

Aus Naturschutzsicht ist der Pestizideinsatz eindeutig abzulehnen, da das eingesetzte Mittel unspezifisch auf alle Insekten wirkt und auch für Vögel und Fledermäuse giftig ist. Frühere Begleituntersuchungen kamen u.a. zu dem Schluss, dass die Einsätze Auswirkungen auf Fledermauspopulationen weit über die Grenzen der Wälder hinaus zeitigen könnten. Deshalb haben sich alle Naturschutzverbände deutlich gegen den Pestizideinsatz ausgesprochen.

Von den Argumenten gegen Gift haben sich auch die Gemeinderäte in Karlsruhe, Stutensee, Weingarten, Eggenstein-Leopoldshafen und Linkenheim-Hochstetten überzeugen lassen. Mit dem Pestizideinsatz auf ihren Gemarkungen setzt sich die Forstverwaltung über ihren Willen hinweg. Auch mögliche Alternativen wurden nicht gründlich geprüft. Wenn die Forstverwaltung behauptet, der Beauveria-Pilz sei im Hardtwald wirkungslos, dann tut sie dies ohne dass ältere Versuche hierzu überhaupt weiter beobachtet wurden.

Die Sperrung der Wälder für die Begiftung zeigt, dass der Einsatz ein massiver Eingriff und das Mittel auch für Menschen giftig ist.